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Liebe machen.

Mit Naturverbundenheit und Abenteuerreisen verhält es sich wie beim Sex. Häufig wünschen wir uns mehr davon.



Wir sind geneigt zu glauben, dass unsere Welt stets sexualisierter ist, die Jugend alle Hüllen fallen lässt und beispielsweise Frauen mittlerweile emanzipierter und selbstbestimmter zu ihrer Lust und sich selbst stehen.


"Laut dem Bericht "The Sex Recession" (deutsch: "Der Sex-Rückgang") der US-amerikanischen Journalistin Kate Julian haben junge Menschen heute nicht nur später ein richtiges Sexleben, sondern insgesamt auch noch weniger häufig Sex als frühere Generationen." ist der Online-Zeitschrift funky.de zu entnehmen.


Jemand der Klartext zu schätzen weiß, ist Sandra Konrad. Für ihr Buch Nicht ohne meine Eltern werde ich ihr lebenslang dankbar sein. Und mit ihrem Buch Das beherrschte Geschlecht hat sie sich ausführlich, kontrovers und mir in winzigen Teilaspekten zu oldschool-feministisch (Schuld sind die anderen) mit dem Thema unserer Sexualität beschäftigt. Hier ein paar Knaller daraus:


„Die Frau als sexuell selbstbestimmtes Wesen ist eine Fata Morgana – oft gesehen und herbeigewünscht, aber sie löst sich zwangsläufig in Luft auf, je näher man ihr kommt.“


„Der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch zieht ein wenig überraschendes Fazit angesichts des enterotisierten, aber immerhin maximal befreiten sexuellen Elends: >>Die Merkmale unserer Sexualkultur sind noch immer Sprachlosigkeit, Einsamkeit, Gewalt und zu wenig Lust und Liebe.<<“


"Enterotisierten, (...) maximal befreiten sexuellen Elends" ... bei Gott, wann habe ich das letzte Mal in wissenschaftlichem Kontext einen derart hervorragenden Satz gelesen?



Wie komme ich jetzt darauf, dass es sich mit der Naturverbundenheit, dem Sein und Reisen in unberührter, ursprünglicher Natur, manche sagen Wildnis, gleich verhalten soll? Ist nicht youtube, instagram und Co voller Beweise für die stets gewagteren, abenteuerlicheren, ausgesetzteren Abenteuerreisen von Sportlern, Familien und Gruppen? Remote. Off the grid. Autark. Unabhängig. Frei. Abseits. Offroad. Ja sicher. Das Netz ist voll davon. Aber schaut doch draußen einmal nach. Da könnt Ihr immer weniger davon finden!


Ein Mitbewerber, den ich gar nicht übel finde, secret-compass.com, hat sein Angebot an >>ausgefallenen Expeditionen<< gerade nach 15 jähriger Durststrecke eingestellt. Ich gehe nicht davon aus, dass sie das wegen zu großen Kundenansturm gemacht haben. Und Plattformen wie wandermut.de bewerben ihre Reisen teils monatelang und intensiv, um ihre mal 8, mal 12 Plätze vollzubekommen. Sind Anbieter mit 100.000 Followern und mehr ständig mit Massen an Abenteuerlustigen nachhaltig in der Wildnis unterwegs?


Was boomt, sind verschleierte All-Inclusive-Angebote mit Individualitäts-Anstrich, vorgegaukelter Exklusivität, Best-Picture-Garantie und, ganz wichtig, Eco-Tourismus-Label. Bist auch Du schon einmal zum Müllsammeln mit dem Flieger an einen einsamen Strand geflogen? Arktis-Expeditionen mit HurtigRuuten, Nepal Mountain Adventure von nmanepal, Flotillen-Fun mit join-the-crew, gemeinsam die Welt entdecken mit weRoad.



Unbestritten. Dort kannst Du schöne Abenteuer erleben, inspirierende Top Reiseziele erkunden. Doch, was denkst Du, wirst Du dort wirklich die klassischen Touristenpfade verlassen? Wirst Du dort finden, was Du suchst? Spektakuläre Reisen, unvergessliche Reiseerfahrungen, lokale Kulturen erleben, Deinen Urlaub eco-friendly gestalten?


Ob Ihr es glaubt, oder nicht, dass ist genau der Auslöser, der mich dazu bewegt hat, mein Angebot zu starten. Nicht die exorbitante Nachfrage. Sondern die lustige Unfähigkeit, lächerliche Inszenierung und nachvollziehbar steigende Sehnsucht von uns - nach echter Verbundenheit. Echtem Abenteuer. Echter Aufrichtigkeit. Echter Nachhaltigkeit. Wo finden wir das bloß, das >>Echte<<?  Wie jede(r) weiß: wo >>Echt<< beworben wird, ist selten >>Echt<< drin, deshalb hat vermutlich selbst Werther's ihre >>Echten<< laut wikipedia bereits 1998 in >>Original<< umbenannt.


Alle lesen wir, was uns angeboten wird, ziehen uns in den Sozialen Medien rein, was wir finden können, probieren virtuell aus, was zu kriegen ist, ob nun Abenteuerreisen oder Sex. Und haben in der Realität immer weniger davon.


Das Problem? Jede(r) denkt, er/sie stehe alleine damit und schämt sich (in Grund und Boden).

Die Erleichterung: Trotz anderem Eindruck, es geht fast allen von uns sehr ähnlich.

Die Lösung? Wesentlich sicherer, behaglicher, freud- und sinnvoller, als Du Dir es jetzt vielleicht noch vorstellen magst.


Euer Martin

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